wacaco minipresso Druckaufbau durch pumpen

Wacaco Minipresso – Echter Outdoor-Espresso

Wenn deine größte Sorge beim Streifen durch die Natur der Verzicht auf einen Espresso bedeutet, wird mit der Wacaco Minipresso GR ein Traum war: perfekt gebrühter Espresso für unterwegs.

Ich habe mir im Zuge meiner Outdoor-Kaffee-Serie angesehen was die Wacaco Minipresso so leistet und ob sie mit Espresso aus dem Siebträger mithalten kann. Was sofort auffällt: der Kunststoff-Zylinder fühlt sich sehr hochwertig an und ist schwerer als er aussieht (362 Gramm). Der Look ist sehr futuristisch und sieht überhaupt nicht nach Kaffeemaschine aus. Mir gefällt die Minipresso optisch schon mal extrem gut, ich bin gespannt ob sie auch im Espresso-Geschmack überzeugt.

Wacaco Minipresso Outdoor-Espresso
Der futuristische Look der Wacaco Minipresso erfreut das Auge

Lieferumfang und Funktion

Der Espressozubereiter besteht aus sechs Teilen und umfasst einen Wassertank, eine kleine Tasse, einen Portionierer, den Hauptteil mit Pumpkolben sowie einen Auslasskopf und einen Metallfilter. Beim Auseinandernehmen fällt sofort auf, wie durchdacht das ganze System ist. Aber macht es auch guten Espresso? Zeit das Wasser zu kochen!

wacaco minipresso einzelteile
Tasse, Auslasskopf, Filter, Druckkolben, Portionierer und Wassertank (von links nach rechts)

Wie funktioniert die Wacaco Minipresso?

Das Ganze wirkt auf den ersten Blick recht kompliziert, allerdings ist die Zubereitung dann am Ende relativ einfach. Für das beste Espresso-Ergebnis ist es empfehlenswert die Minipresso zuerst mit heißem Wasser zu erwärmen. Wie zuhause an der Siebträger-Maschine oder beim Barista der Wahl wird dafür ein Leerbezug nur mit Wasser und ohne Kaffeepulver gemacht. Dies garantiert, dass alle Komponenten die richtige Betriebstemperatur haben und der Espresso die optimale Trinktemperatur hat.

Der nächste Schritt geht über frisch geröstete Kaffeebohnen, welche unmittelbar vor der Espressozubereitung gemahlen werden. Nur das frische Mahlen garantiert perfekten Kaffee-Geschmack. Warum das so ist habe ich bereits in diesem Blogbeitrag über die GSI JavaMill erläutert. Die dort vorgestellte Kaffeemühle kann ich auf jeden Fall sehr empfehlen.

Das frisch gemahlene Kaffeepulver (feinster Mahlgrad, wie bei Espresso) wird mit Hilfe des Portionierers in den Filter eingefüllt. Dazu wird der Portionierer mit Kaffee gefüllt und der Filter darauf platziert. Filter und Portionierer passen exakt aufeinander, so geht nichts daneben. Anschließend dreht man das ganze um 180° und der Kaffeefilter ist bereit um in den Hauptteil der Minipresso eingesetzt zu werden.

wacaco minipresso kaffeepulver
Das Kaffepulver wird in den Filter eingefüllt

Nun tampert man das Kaffeepulver mit der Unterseite des Portionieres etwas an und setzt dann den Filter auf den Druckkolben.

wacaco minipresso Filtereinsatz
Der Filtereinsatz mit dem Kaffeepulver wird auf den Haupteil aufgesetzt

Jetzt wird der Auslasskopf aufgesetzt und aufgeschraubt. Dieser fixiert den Filter mit dem Kaffeepulver. Anschließend füllt man kochend heißes Wasser bis zur Markierung in den Wassertank und schraubt diesen dann auf den Mittelteil des Espresso-Geräts. Jetzt ist der Wacaco Minipresso einsatzbereit. Durch eine Viertelumdrehung fährt die Pumpe aus und man pumpt erstmal fünf- bis sechmal um Grunddruck aufzubauen.

wacaco minipresso Druckaufbau durch pumpen
Druckaufbau durch Pumpen

Beim 6. oder 7. Pumpdruck beginnt der Espresso bereits in die Tasse zu strömen. Anschließend pumpt man weiter bis das ganze Wasser durch den Filter in die Tasse gefloßen ist und fertig ist der Espresso.

Outdoor Espresso mit der Minipresso
Braunes Gold – so muss Kaffee aussehen

Ähnlich einer Siebträgermaschine braucht die Minipresso etwas Übung. Für eine perfekte Crema müssen Mahlgrad und Wassertemperatur exakt stimmen. Wenn dein Espresso mit einer schönen, gold-braunen Crema in die Tasse fließt hast du alles richtig gemacht. Weisse Crema bedeutet das das Wasser nicht heiß genug war. Wenn du gar keine Crema bekommst, solltest du den Mahlgrad nochmals variieren. In der Regel feiner, denn Kaffee muss für einen Espresso sehr fein gemahlen werden.
Ein anderes Problem kann sein, dass dein Kaffee nicht frisch genug geröstet ist. Supermarktkaffee liegt zum Teil 12 Monate im Lager, dadurch raucht der Kaffee aus und schmeckt einfach nur grauenhaft. Ich empfehle Kaffee nur beim Kleinröster lokal zu kaufen, dort bekommst du frisch geröstete Kaffeebohnen die die Geschmacksnerven erfreuen.

Der einzige Nachteil den ich bei der Minipresso finden konnte ist, dass immer etwas Wasser im Gerät verbleibt. Dadurch ist es schwer die Minipresso innen vollkommen trocken zu bekommen, irgendwie tropft es bei mir immer etwas aus Filteraufsatz und Druckkolben. Da die Dichtungen beim verschrauben aber alle wasserdicht schließen kann kein Wasser im Rucksack auskommen.
Zur Haltbarkeit kann ich noch nicht viel sagen da ich den Minipresso erst zwei Monate im Einsatz habe. Falls das Gerät seinen Geist aufgeben sollte werde ich hier natürlich nochmal darüber berichten.

Alternativen zur Wacaco Minipresso

Das einzige mir bekannte Konkurrenzprodukt ist die Handpresso Wild Hybrid*. Diese ist mit 476 Gramm allerdings schwerer und außerdem teurer als die Minipresso. Mit der Handpresso habe ich bisher noch keine Erfahrung gemacht, sie dürfte aber relativ ähnlich der hier vorgestellten Minipresso funktionieren.

Testfazit

So einfach kann ein perfekter Espresso sein. Wenn nun noch jemand ein Gerät mit Dampfdüse zur Milchschaumherstellung auf den Markt bringen könnte wäre ich wunschlos glücklich. Aber Spaß beiseite, ich bin wirklich beeindruckt von der Qualität des Espressos! Hier wird so mancher Vollautomat in den Schatten gestellt.

Wacaco Minipresso Espresso in der Wildniss
Der perfekte Outdoor-Espresso

Mit der Minipresso muss ich unterwegs nun in Zukunft nicht mehr auf Espresso verzichten. Meine Siebträgermaschine zuhause, die Rancilio Silvia, produziert natürlich noch besseren Espresso, bewegt sich aber auch in einer anderen Preis- und Gewichtsklasse.

Der Espresso aus der Wacaco Minipresso überzeugt geschmacklich auf jeden Fall. Tankstellen-Automaten-Espressos übertrumpft die kleine Wacaco Minipresso sowieso spielend, von mir also eine klare Empfehlung!

Nichtsdestotrotz ist und bleibt eine Espressomaschine in der Wildnis ein Luxusgegenstand. Auf längeren Trekking-Touren werde ich wohl weiterhin auf den Espresso verzichten und auf andere Art meinen Kaffee zubereiten. Für kürzere Touren oder wenn ich mit Bus und Zelt unterwegs bin habe ich die Wacaco Minipresso gerne im Gepäck.

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Kundenbewertungen
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Zuletzt aktualisiert am 20. Juni 2020 um 2:10 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.


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*Vielen Dank an Wacaco, die mir die Minipresso zur Verfügung gestellt haben. Dies beeinflußt meinen Erfahrungsbericht in keinster Weise. Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind sogenannte Affiliate Links für die ich eine geringe Provision erhalte, falls Du einen dieser Artikel darüber kaufst. Für dich fallen keinerlei Extra-Kosten an, mir hilft es bei der Kostendeckung meines Blogs.

Die Anzeige der Produkte wurde mit dem affiliate-toolkit WordPress Plugin umgesetzt.

13 Kommentare

  1. Hallo da drüben,

    vielen Dank für den Artikel. Ich hab mir ein Klon des Aparaten bestellt und bin schon super gespannt aufs Ergebniss (Der Klon war günstiger, ist hoffentlich genauso gut). Ich hab vor die Maschine in erster Linie im Büro einzusetzen, da die hiesige Kaffeemaschine jetzt auf Massenabfertigung legt und Geschmacklich unter allen Normen liegt… Ich nehme die Wahl der Bohne lieber selbst in die Hand. Als ich am Samstag dann über dieses Gerät gestolpert bin war ich so begeistert das ich nicht Nein sagen konnte :). Was mich interresieren würde ist ob die angepriesenen 8 Bar tatsächlich erreicht werden. Wenn der Geschmack stimmt ist das zwar dann Egal, aber rein aus technischer Neugier ^^

    Gruß,
    Lukas

    • Dann bin ich mal gespannt. Ob die Minipresso auf 8 Bar kommt kann ich dir leider nicht sagen, aber sie bringt die perfekte Crema in die Tasse, dafür braucht es bekanntermaßen ja hohen Druck 🙂

      Ich halte es genauso wie du, lieber eine hochwertige, frisch gemahlene Bohne als faden Automatenkaffee. Bin jedes Mal wieder erstaunt was für feinen Espresso ich mit der Wacaco produzieren kann, kann sogar fast mit meiner Siebträgermaschine mithalten!

  2. Ich habe 2 dieser Espresso-Maschinen im Einsatz seit 3 Jahren Täglich, alle beide, eine zuhause und eine im Büro. Sie funktionieren von Anfang an bis jetzt tadellos mit einem Druck der einige Siebträgermaschinen übersteigt (hängt eben von der Kraft ab) . Ich bin begeistert von dieser Qualität und der Zuverlässigkeit!

  3. Auch ich habe eine dieser tollen Maschinen. Einzige Sorge ist: Wie kriegt man hinterher den Tank von innen trocken? Da bleibt ja immer Restfeuchte drin. Irgendwann schimmelt’s, oder?
    Ich lagere sie zwar auseinandergebaut in Einzelteilen, aber etwas skeptisch bin ich da.

    • 100% Zustimmung! Die Sorge habe ich eben auch, man bekommt es leider nicht so einfach trocken im Tank. Ich lasse das Gerät auch immer auseinandergebaut trocken und schaue das ich das Wasser so gut wie möglich raus pumpe. Bis jetzt geht es mal gut.

    • Ich schütteln das Wasser so gut es eben geht aus und Lager sie auseinandergebaut, da dort keine anderen Partikel drinnen sein sollten und das Wasser in der Regel ja auch nicht den ganzen Tag immer drin steht wird es hoffentlich keinen schimmel geben. Ansonsten ist das ja ein wahres Wunderwerk der Technik aber an dieser Stelle würde ich mir auch gerne mehr Sicherheit wünschen.

    • Also mir kommen da spontan nur zwei Sachen in den Sinn:
      1) Kaffeepulver zu fein gemahlen und zu fest getampert
      2) nicht oft genug gepumpt – man baut zuerst durch mehrmaliges pumpen Druck auf. Man merkt sofort wenn der Druck hoch genug ist, dann geht das Wasser nämlich mit Druck durchs Ventil. Danach muss man quasi nur noch das Wasser mit leichtem gleichmäßigen Pumpen „durchschubsen“

  4. Moin und ahoi, bin viel mit dem Kajak unterwegs, auch gerne für längere Wochenendtrips, wie sieht das denn mit dem Gesamtpaket aus? Wasser kochen mit Gas Kartusche/Brenner und Topf/Becher, irgendeine Gute Idee um den „Ballast der Javamill+MiniPresso“ zu kompensieren?

    • Hi Marco, ja, Gaskartusche und Topf braucht man halt für warmes Wasser. Ich bin mittlerweile bei längeren Trips dazu übergegangen, dass ich mir die Javamill Kaffeemühle spare und den Kaffee daheim vormahle. Das Kaffeepulver gebe ich dann in einen luftdichten Zip-Beutel. Geschmacklich passt der Espresso dann auch noch gut.
      Wenn ich ultraleicht unterwegs bin nehme ich vorgemahlenen Kaffee und mache dann Filterkaffee mit dem GSI Coffee Drip und ebenfalls vorgemahlenem Kaffee.
      Für Microadventures mit einer Übernachtung gebe ich mir das volle deluxe Programm mit frisch gemahlenem Kaffee und MiniPresso 🙂

  5. Die ist tatsächlich auch Teil unseres Outdoor-Kaffee-Zubereitungs-Equipment und macht in meinen Augen auch den mit besten Kaffee. Trotzdem wird es bei uns meist die Espressokanne.

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