Schwerhörigkeit ist für Außenstehende schwer erkennbar, aber für Betroffene ein schweres Los. Sie sorgt dafür, dass sich Menschen oft mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurückziehen. Ich bin selber von einem starken Hörverlust betroffen. Ich möchte dir hier gerne zeigen, dass du trotz Hörminderung ein aktives und erfülltes Leben führen kannst.
Außerdem gebe ich dir in diesem Beitrag wertvolle Tipps aus meiner Erfahrung mit Hörgeräten weiter, damit du von Anfang an optimal versorgt wirst. Du wirst sehen, dass du sozial nicht den Anschluß verlieren musst und auch mit Hörgeräten sportlich aktiv sein kannst.
Dieser Beitrag ist Teil 1 der Serie „Mein Leben mit Hörgeräten“. Teil 2 befasst sich mit dem Ablauf einer Hörgeräteversorung und Teil 3 zeigt moderne Hörgeräte als absolut geniale technische Gadgets. Offenlegung: Die Serie ist in Zusammenarbeit mit Neuroth entstanden. Ich gebe hier jedoch meine eigenen Erfahrungen wieder und habe keinerlei redaktionelle Vorgaben.
Inhalt:
1. Meine Erfahrung mit Hörgeräten
2. Was bedeutet Hörverlust für Betroffene?
3. Ablauf einer Hörgeräteversorgung
4. Wertvolle Tipps zum ersten Hörgerät
5. Fazit
Wie entstand mein Hörverlust?
Als kleines Kind bin ich an einer Mittelohrentzündung erkrankt, die lange unentdeckt blieb. Nachdem ich leider erst viel zu spät untersucht wurde, war das entzündete Ohr kaum mehr zu retten. Das traurige Ergebnis war ein starker Hörverlust auf dem linken Ohr. Auch das rechte Ohr wurde in Mitleidenschaft gezogen, zum Glück war die Hörminderung hier aber nur leicht.
Meine ganze Jugend über hatte ich wegen meinem Hörverlust oft das Gefühl, nicht dazuzugehören. In Gruppensituationen tat ich mir schwer, gerade in lauten Umgebungen. Das schlechte Hören war mein unsichtbares Stigmata und leider wurde ich deswegen auch oft gehänselt. Zu dieser Zeit waren Hörgeräte noch übergroße protesen-artige Hörapparate, welche nichts mit modernen Hightech-Hörgeräten (siehe auch Teil 3 der Serie) von heute zu tun hatten. Als Jugendlicher findet man dies natürlich doppelt uncool, darum kam es mir jahrelang eigentlich nie in den Sinn überhaupt über die Anschaffung nachzudenken. Leider, muss ich im Nachhinein sagen. Aber dazu gleich mehr.
Kurzer Exkurs: Was bedeutet Hörverlust für einen Betroffenen?
„Nicht-Sehen trennt den Menschen von den Dingen. Nicht-Hören trennt den Menschen vom Menschen“ wusste schon der Philosoph Immanuel Kant. Und damit trifft er genau den Kern der Sache. Bei einer Hörminderung ist es nie so, dass die Betroffenen einfach nur leiser hören. Faktisch werden bestimmte Laute (bzw. Tonfrequenzen) besser gehört, andere Töne wiederum gar nicht. In der Wahrnehmung des Hörgeschädigten wird die Sprache „verschwommen“. So kann es zum Beispiel sein, dass ein hörbeinträchtigter Mensch nicht zwischen „Seil“ und „steil“ unterschieden kann.
Daher müssen sich Menschen mit Hörminderung in Gesprächen extrem stark konzentrieren und zwar nicht nur auf einzelne Wortsilben. Sie müssen Sätze und Zusammenhänge aus den Bruchstücken, die sie wahrnehmen „dazu erfinden“ und so den Inhalt des Geprächs „konstruieren“. Dies ist für Betroffene sehr anstrengend und sorgt dafür, dass soziale Interaktion schnell als große Belastung empfunden wird. Die Notwendigkeit, häufig beim Gesprächspartner nachzufragen, um dem Gesprächsverlauf folgen zu können, führt vielmals zu unfreiwillig komischen Situationen, wenn etwas komplett falsch verstanden wurde. Abhilfe schafft hier nur ein Hörgerät!
Die Eitelkeit siegt leider
Seit jeher bin ich meistens zu Sportarten tendiert, die man solo ausführen konnte. Im Team zu kommunizieren war immer schwer aufgrund meines Hörverlusts. Wenn mal eben etwas besprochen wurde, bekam ich meistens nur die Hälfte mit und war dann auch zu stolz um immer wieder nachzufragen.
Aber auch in Sportarten, die scheinbar Solo-Sportarten sind, wie Trailrunning, Bergsteigen und Freeriden, trifft man immer auf Gleichgesinnte. Und natürlich will man seine Freude kommunizieren. Kommunikation gehört einfach zum Lebensalltag des Menschen. Und gerade bei Risikosportarten wie Freeriden oder Klettern ist klare Kommunikation extrem wichtig und kann sogar überlebenswichtig sein. Beispiele sind die Besprechung der Abfahrtsroute im extremen Gelände oder Seilkommandos bei alpinen Kletterrouten. Hier muss eindeutig und klar kommuniziert werden, sonst kann es schnell lebensgefährlich werden.
Trotzdem hat bei mir jahrelang die Eitelkeit gesiegt. Leider. „Ein Hörgerät ist etwas für alte Leute, für Menschen mit Behinderung, so schlimm ist es eh nicht mit dem Schlecht-Hören“ – was ich mir nicht alles eingeredet hatte. Und so brachte ich auch mein Mediendesign-Studium rum und startete in die Arbeitswelt. Irgendwie schaffte ich es immer den Hörverlust zu überspielen und klein zu reden.
Das erste Hörgerät – ein holpriger Start
Erst eine gescheiterte Beziehung brachte mich wieder zum Nachdenken über meinen Hörverlust. Hauptauslöser für die Trennung war vor allem mein oftmaliges „Ausklinken“ aus Gesprächen, weil ich so schlecht folgen konnte. Dazu kam eine dauernde Gereiztheit weil ich sogar normalen Gesprächen so schlecht folgen konnte. All das hatte ich immer verdrängt.
Aber nun beschloss ich, einem Hörgerät einmal eine Chance zu geben. Schlechter konnte es ja nicht mehr werden. Außerdem übernimmt die österreichische Krankenkasse ja die kompletten Kosten für die Grundversorgung. Im schlimmsten Fall würde ich das Gerät halt einfach nicht verwenden.
Wie ist der Ablauf zum Hörgerät?
Der Weg zum Hörgerät ist eigentlich relativ unkompliziert. Zuerst geht man zum HNO-Arzt, dieser macht einen Hörtest und stellt dann ein Attest des Hörverlusts aus. Damit werden dann die Kosten für ein Basismodell übernommen. Anschließend geht man zum Hörakustiker seiner Wahl und wählt ein passendes Gerät. Mehr dazu liest du im zweiten Teil der Serie (wird bald veröffentlicht).
Das Attest hatte innerhalb von zwei Tagen bei meinem Arzt organisiert. Nun brauchte ich nur noch einen Hörgeräte-Akustiker. Ab hier wurde es dann kompliziert. Ich bin damals, ohne mich groß zu informieren, zum erstbesten „Akustiker“ bei mir ums Eck gegangen, ein Fehler. Dieser war ein Optiker, welcher eine Zusatzausbildung zum Hörgeräte-Techniker gemacht hatte. Er war neu im Beruf und ihm fehlte die Erfahrung und das technische Verständnis, um mein Hörgerät korrekt anzupassen. Das Gerät funktionierte zwar allgemein ganz ok, aber in bestimmten Situationen überhaupt nicht. So hatte ich beispielsweise enorm viele Probleme mit Rückkoppelungen, die sich in lästigem lautem Piepsen bemerkbar machten.
Bei jedem Termin stellte der Akustiker dann wild in den Einstellungen herum, allerdings konnte er mir nie schlüssig erklären warum und wieso er das Hörgerät konkret so einstellt. Es folgte monatelanges „herumdoktorn“ des Hörgeräts, wobei es nie wirklich optimal war. Einmal wurden sogar bei den Geräten die Einstellung der linken und rechten Seite vertauscht.
Erst nach dem Wechsel zu Neuroth wurde es dann schlagartig besser. Ich sah mir mehrere Hörgeräte-Anbieter an und kam dann zu Michael Hustedt bei Neuroth Dornbirn. Bei ihm merkte ich das erste Mal, was für einen Unterschied ein guter Akustiker macht. Es kam heraus, dass mir das falsche Hörgerät empfohlen worden war. Ich hatte damals – aus Eitelkeitsgründen – ein Innenohr-Hörgerät, welches für meinen Hörverlust nicht geeignet war. Michael legte mir zahlreiche überzeugende Argumente vor, warum ein Hinter-dem-Ohr-Gerät für mich deutlich besser wäre. Anfangs war ich natürlich etwas vor den Kopf gestoßen, ich wollte ja das kleinst möglichste Gerät. Aber zu einer guten Beratung gehört auch eine ehrliche Einschätzung der Situation.
Damit dir eine solche Geschichte erspart bleibt und du von Anfang an perfekt versorgt wirst, hier meine Tipps für das erste Hörgerät.
Meine Tipps für das erste Hörgerät
1. Lass dir nicht zu lange Zeit mit dem Hörgerät
Je länger du mit der Hörgeräte-Versorgung wartest, desto schwerer wird es. Unbemerkt „verlernst“ du mit der Zeit langsam das richtige Hören und musst es dir dann wieder mühsam erlernen. Je früher eine Hörminderung mit einem Hörgerät versorgt wird, desto leichter tut man sich mit dem Hören. Also warte nicht zu lange, wenn du merkst, dass du schlecht hörst!
2. Sieh dir mehrere Akustiker an
Du wirst gerade am Anfang viel Zeit mit dieser Person verbringen, da das Einstellen eines Hörgerätes ein zeitaufwändiger Prozess ist. Grundsätzlich sollte dir dein Akustiker also auf jeden Fall einmal sympatisch sein. Fragt dein Akustiker nach deinem Alltag, deinem Lebensablauf? Das ist schonmal ein gutes Zeichen. Ich persönlich kann dir Neuroth empfehlen. Die Akustiker dort werden regelmässig geschult und sind immer auf dem neuesten Stand der Technik.
3. Probiere mehrere Hörgeräte aus
Jeder Hörgeräte-Hersteller setzt bei seinen Geräten unterschiedliche Akzente. Während bei dem einen Hörgerät das Sprachverständnis in ruhigen Situationen perfekt ist, ist die Sprachaufbereitung im Störlärm dann bestenfalls durchschnittlich. Auch wie der Klang in unterschiedlichen Situationen wiedergegeben wird, ist von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich. Durch das Ausprobieren verschiedener Marken erkennst du diese Nuancen und wirst eher das richtige Gerät finden.
4. Teste verschiedene Klassen von Hörgeräten
Es gibt verschiedene Klassen von Hörgeräten. Das Basismodell wird in Österreich komplett von der Krankenkasse übernommen. Diese Grundmodelle sind meines Erachtens aber eher auf weniger aktive Menschen ausgelegt und funktionieren am besten in ruhiger Umgebung. Sobald Störlärm und mehrere Gesprächspartner im Spiel sind, kommt die Technik der Basisgeräte schnell ans Limit. Hörgeräte höherer Technikstufen filtern Sprache im Störlärm deutlich besser heraus. Natürlich schlägt sich die bessere Technik auch im Preis nieder, darum hilft es sehr, verschiedene Technikklassen zu testen. Damit findest du heraus, welche Stufe du wirklich brauchst.
5. Begebe dich zum Testen in verschiedenste Alltagssituationen
Ruhige Raumsituationen mit nur einem Gesprächspartner kann sogar das günstigste Hörgerät optimal verstärken. Fordernd wird es in Gruppensituationen und bei zusätzlichem Umgebungslärm wie z.B. in einem Kaffeehaus oder am Berg mit Windgeräuschen. Ein guter Akustiker passt dir dein Gerät dann mit verschiedenen Programmen genau an deine Anforderungen an. Mehr zu den verschiedenen Einstellmöglichkeiten erkläre ich dir in Teil 3 der Serie (LINK)
6. Gib dich nie nur mit der Grundeinstellung zufrieden
Ein guter Akustiker macht dir mehrere Programme, die genau auf deinen Lebensalltag angepasst sind. Bei mir ist das z.B. ein 360°-Programm mit starker Windgeräusch-Unterdrückung zum Wandern und Bergsteigen. Damit höre ich dann Sprache aus allen Richtungen, auch von hinten (normalerweise werden Geräusche von hinten extrem stark unterdrückt).
Fürs Trailrunning und Laufen habe ich eine Einstellung die Sprache seitlich mehr verstärkt. Dadurch fällt es mir leichter mich mit meinem Laufpartner zu unterhalten. Zumindest so lange die Kondition stimmt 😉
Mit Spezialprogrammen hört man in bestimmten Situationen sogar besser als jemand ohne Hörgerät.
Unentbehrliche Unterstützung im Alltag
Mittlerweile trage ich mein Hörgerät ohne falsche Scham, da es mir in meinem Alltag wirklich weiterhilft und mir ein kommunikativeres Leben ermöglicht. Ich bin nicht länger außen vor in Gruppengesprächen und tue mir leichter, auf Menschen zuzugehen.
Es ist sogar so, dass ich oft auf mein Hörgerät angesprochen werde. Die Leute sind neugierig, warum ich als junger Mann denn überhaupt eines brauche. Und wenn ich dann erzähle, was ein modernes Hörgerät alles kann (siehe auch Teil 3 der Serie), überlegt so mancher, ob er nicht doch mal eines ausprobieren will.
Erst wenn ich das Hörgerät einmal nicht trage, merke ich wie stark mein Hörverlust wirklich ist und wie sehr mich die Technik im Ohr im Alltag unterstützt. Durch die Hörversorgung hat sich für mich eine neue Welt aufgetan! Also wenn du eine Hörminderung bemerkst und darüber nachdenkst, ob du ein Hörgerät brauchst, probiere es aus. Bei Neuroth kannst du jedes Hörgerät 14 Tage lang kostenlos testen. Du wirst es nicht mehr hergeben wollen 😉
Weiter geht es demnächst dann mit Teil 2 Ablauf einer Hörgeräteversorung.
Hast du Fragen zu Hörgeräten? Gerne her damit, ich freue mich auf einen Austausch.
Danke für den informativen Artikel. Ich habe ebenfalls Operationsbedingt eine deutliche Hörminderung und bin auf einer Seite taub. Technisch bedingte war das Hörgerät (auch bei neuroth eingestellt; Beratung top!) bei mir leider nicht hilfreich. Es freut mich, dass es bei dir geklappt hat.
Übrigens ist es spannend, wie viele Menschen Probleme mit dem Hören haben! Unwissenheit und Eitelkeit sind echt ein Hund!
Liebe Grüsse
Hi Mario, danke für den Kommentar. Hast du verschiedene Geräte getestet? Das hat bei mir einen deutlichen Unterschied gemacht. Je nach Hersteller wird sehr unterschiedlich gewichtet, wie Töne wiedergegeben werden. Und die Technik wird auch jedes Jahr besser. Vom ersten, wenig hilfreichen, Hörgerät bis zu dem, das ich heute trage liegen WELTEN! Wenn deine Versorgung also auch ein paar Jahre zurückliegt kann es sich mitunter lohnen da nochmal zu probieren.
Liebe Grüsse, Martin
Hallo Martin,
ich habe unterschiedliche Geräte vor ca. 8 Jahren getestet. Bei mir ist der medizinische Hintergrund allerdings etwas komplex. Mittlerweile hab ich mich halt auch schon total daran gewöhnt…
Aber vielleicht gehe ich mal wieder testen, denn du hast natürlich absolut recht – die Technik entwickelt sich auch in diesem Bereich ständig weiter.
Trägst du dein Gerät jetzt eigentlich permanent oder situativ?
LG Mario
Hi Mario,
ich trage meine Hörgeräte eigentlich immer (außer beim Schlafen), denn ohne tu ich mir echt schwer im Alltag. Dazu ist mein Hörverlust leider zu hoch. Wenn ich alleine eine Bergtour mache, lasse ich sie in der Regel daheim.
Ich habe aktuell gerade neue Hörgeräte und habe dieses Mal echt mehrere Monate lang viele unterschiedliche Geräte getestet. Die Bandbreite war echt enorm, von super genial bis grottenschlecht. Manche Geräte werden zwar bestens vermarktet, scheitern in der Realität aber kläglich. In 12 Jahren, in denen ich jetzt Hörgeräte trage hat sich enorm viel getan bei der Techik, es lohnt sich sicher dem ganzen nochmal ne Chance zu geben. Außerdem kommt es auch sehr stark drauf an, wie gut der Akustiker dir das einstellt.
Wir können uns auch gern mal zusammensetzen wenn du magst, dann kann ich dir Details zu den einzelnen Geräten erzählen falls dich das interessiert.
lg Martin
Hallo Martin,
ich freue mich, dass ich auf einen Gleichgesinnten mit Hörgeräteerfahrung im Netz getroffen bin! Deine Erfahrungen mit den Schnittstellen zur Welt der Normalhörenden decken sich mit meinen Erfahrungen.
Ich bin 35 Jahre alt und von Geburt an schwerhörig. Seit meinem 5 Lebensjahr trage ich Hörgeräte und bin mittlerweile nach Abitur an einer Regelschule, Bachelor-Abschluss voll im Berufsleben angekommen. Seit mehr als 10 Jahren bin ich ehrenamtliche Helferin beim Technischen Hilfswerk (THW) und seit 2 Jahren in der Auslandseinheit als Hundeführerin. Die Anforderungen an meine Hörgeräte steigen, aktuell nutze ich Sivantos mit mehreren Programmen für Richtungshören 360 Grad sowie individuell einstellbaren Winkel, Bluetooth-Schnittstelle für Telefon, Mobilfunk und Funk, IP67-Schutzklasse. Abgesehen von den immerwährenden Problemen in Gruppensituationen mit vielen Umgeräuschen (z. B. im Restaurant) bin ich mehr als zufrieden mit der Entwicklung der Technik. Ich bin sehr gespannt auf die nächste Generation Hörgeräte und auf weitere Berichte von Dir.
Hallo Christine,
danke, das freut mich sehr wenn du dich mit deinen Erfahrungen im Artikel wiedergefunden hast. In meinem Umfeld gibt es eigentlich nur ältere Leute mit Hörgeräten, da freut es mich natürlich besonders wenn ich mal von Gleichaltrigen höre 🙂
Mit Sivantos meinst du die Marke Signia? Lustig, ich bin aktuell auch bei denen gelandet, nachdem ich Anfang Jahres sehr viele verschiedene Marken und Geräte durchgetestet habe. Meiner Meinung nach hat Signia im Moment die am besten ausgereifte Technik, gerade in Gruppensituationen mit Störlärm. Der einstellbare Winkel mittels iPhone-App (bzw. Spezialprogramm) ist dann absolut genial, so kann man gezielt fokussieren wo man hinhören möchte. Ich bin beruhigt, dass ich nicht der einzig Technikfreak bin unter den Hörgeräte-Trägern. Gerade die Bluetooth-Connectivität ist ein Feature das ich nicht mehr missen möchte. Und dank IP67 muss man nicht mehr Angst vor jedem Wassertropfen haben wie bei Geräten früherer Generationen.
Wie lange halten eigentlich die Batterien bei euch?
Und was müsstet ihr für eure Geräte aus der eigenen Tasche aufzahlen?
Liebe Grüsse Mario
Also bei mir halten Batterien ca. 7-10 Tage.
Meine Geräte (Signia Motion 13P Nx 7) sind bei ca. 2700€ Aufzahlung für beidseitige Versorgung. Ich habe allerdings auch die höchste Technikstufe. In der höchsten Stufe ist die Sprachortung meines Erachtens deutlich besser und man kann die Richtung auch frei wählen. Je nach Hörverlust und persönlichem Empfinden reicht natürlich auch eine Stufe (Nx 3 oder Nx 5) darunter. Die Nx 3 gibt es glaube ich sogar ohne Aufzahlung.
In Österreich ist es ja auch so, dass die Pensionskasse zusätzlich zur Krankenkasse noch einen Teil der Kosten der Hörgeräte übernimmt wenn man berufstätig ist. Klingt erstmal komisch, aber natürlich wollen die die Leute möglichst lange im Berufsleben halten, haha. Dafür brauchst du nur eine Arbeitsplatzbeschreibung von deinem Arbeitgeber.
Mein Bruder leidet seit Jahren an Hörverlust. Ich konnte ihn nun überreden, sich doch endlich ein Hörgerät zu kaufen. Danke für den Tipp, mehrere Akustiker aufzusuchen und mit ihm denn Alltag und Lebensablauf zu besprechen.
Hallo Martin!
Erfreulich deine Erfahrungen zu lesen. Ich habe nach zahlreichen Hörstürze Gott sei Dank nur einseitigen Hörverlust. Seit 2 Wochen probiere ich mein erstes Phonak Gerät auch bei Neuroth aus. Erstmals bin ich enttäuscht da ich überhaupt nicht besser höre. Wenn ich das gute Ohr zuhalte verstehe ich weiterhin nicht ein einzelnes Wort. Nur wenn ich voll aufdrehe verstehe ich Wörter, aber nur unter großer Anstrengung. Mal schauen wie das weitergeht.
lg aus Wien
Barbara
Hallo Barbara,
ich verstehe, gerade am Anfang kann es mitunter etwas frustrierend sein, bis die richtige Einstellung gefunden ist. Du musst es ein bisschen als Prozess sehen bei dem du bei jeder Sitzung ein bisschen was optimierst. Wenn es wirklich nicht besser wird mit dem Hören, würde ich dir raten eventuell ein Gerät einer anderen Marke zu testen. Kann vom Klang auch einen Unterschied machen.
lg Martin
Ich hätte nicht gedacht, dass eine Mittelohrentzündung zu so starkem Hörverlust führen kann. Ich bin gerade bei einer Präqualifizierung für Hörakustik. Es ist wirklich ein komplexes Themenfeld.
Bei mir wurde eine sogenannte Radikal-OP gemacht, ich glaube heutzutage versucht man das eher zu vermeiden…
Ich finde deine Tipps sehr hilfreich! Ich finde es wichtig, dass man mehrere Hörgeräte probieren soll. Nicht alle Geräte sind gleich. Man kann auf diese Weise verschiedene Hersteller und verschiedene Nuancen probieren, um eine richtige Wahl zu treffen. Mein Mann hat Schwerhörigkeitsprobleme und ich werde ihm auf jedem Fall deinen Beitrag weiterleiten. Danke!
Danke Nora!
Hi zusammen,
vielen Dank für den tollen und informativen Beitrag . Ein Bekannter hat dieselben Erahrungen gemacht mit seinem ersten Hörgerät. Ich finde man muss wirklich einem Produkt vertrauen können, denn es beinflusst den alltag immens!
LG
Uwe
Hi Martin,
toller Beitrag, ich kann deine Ausführungen nur unterstreichen! Mit Widex bin ich bisher auch zufrieden.
Eine Frage zum Klettern:
Ich tue mir trotz Hörgerät und nur einer leichten/mittleren Schwerhörigkeit manchmal schwer Kommandos klar zu verstehen.
Machst du da andere Kommandos aus oder wie kommunizierst du z.B. beim Mehrseillängenklettern?
Viele Grüße
Tami
Hi Tami,
danke, freut mich wenn es dir gefallen hat.
Ich verwende die normalen Seilkommandos, die sind ja sehr kurz und prägnant. Behelfe mir beim Hören in der Wand mit speziellen Programmen (1. relativ starke Richtwirkung nach vorne, hohe Windgeräuschunterdrückung wenn ich nachsteige, 2. Auswahl 360° Sprachfokusierung+Windunterdrückung im Vorstieg). Meine Seilpartner sind informiert und schreien manchmal gleich öfter hintereinander die Kommandos 😉
Servus Martin!
Bin selber seit früher Kindheit Schwerhörig und kenne die von dir beschriebenen Situationen bestens. Dein Artikel hat mich daher sehr gefreut!
Beim Klettern, Trailrunning und Co habe ich die Hörgeräte zwar dabei um sie einsetzen zu können, jedoch trage ich sie während des laufen nicht so gerne weil ich qausi auch im Ohr schwitze und so nichts raus kann.
Zum klettern muss ich sagen, dass ich trotz Hörgeräte keine Seilkommandos verstehe. Wir machen das alles mit Seilzug. Wir sprechen uns da vorher immer gut ab. Das funktioniert bestens!
Danke nochmal für deinen Bericht! Werd eure Seite jetzt sicher weiterverfolgen
Lg
Herbert
Hallo Herbert,
danke für deinen Kommentar! Bei schweisstreibenden Sportarten wie Trailrunning nehme ich die Geräte auch eher raus, damit sie nicht beschädigt werden auf Dauer.
Wie machst du das mit dem Seilzug? Das würde mich sehr interessieren, was habt ihr da ausgemacht? 2x Ziehen Stand, 3x Ziehen Seil ein, etc.? So in der Richtung?
lg Martin
Hallo Herbert,
ein persönlicher Tipp meinerseits:
Wir führen im alpinen Gelände – insbesondere bei Skitouren – mittlerweile oft Walkie-Talkies mit. Die gibt’s zB von Motorola für den Outdoorbereich um unter 100,– das Paar. Das löst viele Kommunikationsprobleme – egal. wie viel oder wenig man hört 🙂
LG Mario
Hi Martin, Danke für den Beitrag, ich dachte schon es wäre ein Mythos, dass Hörgeräte inzwischen auch von draußen aktiven Leuten benutzt werden. Habe das erste bicrossGerät mit Feineinstellung, Otoplastiken (sogar für mein Ohr mit dem verwurschtelten 2löchrigen Gehörgang haben sie mir was gebastelt ) und bin mit der Technik ganz zufrieden, vor allem, dass ich ein Akkugerät bekommen habe und nicht dauernd die Batterien wechseln muss. Mal sehen, ob der Akku wirklich so lange hält, wie er soll. Meine Frage ist im Moment: wie geht man am besten mit dem Cerumen um? Da ich eine schiefe Kieferöffnung habe (OP-Folge als auch der Akustikus rechts draufgegangen ist) schubbert das gelenk evtl. am Ohrpassstück und regt die Cerumenbildung noch mehr an und der Gehörgang ist dicht. Nutzen Ohrduschen was oder dieseTropfen „Cerumenstop“?Grüße!Trixi
Hi Trixi,
danke für deinen Kommentar. Ja, Hörgeräte werden mittlerweile quer durch alle Altersschichten getragen. Zum Cerumen kann ich dir leider wenig Tipps geben. Hatte bei meinem ersten Hörgerät (Im-Ohr-Gerät) auch immer das Problem, dass ich eine starke Cerumenbildung hatte. Wohl auch Aufgrund meiner Radikaloperation im Mittelohr. Mittlerweile weiss ich, dass für mein Ohr ein Im-Ohr-Gerät nicht geignet ist. Jetzt habe ich ein Hinter-dem-Ohr Gerät und habe kaum Probleme mehr mit Cerumen. Am Abend tupfe ich die Feuchtigkeit kurz weg, aber überschüssiges Cerumen habe ich nicht mehr. Sorry dass ich dir hierzu nicht mehr sagen kann…
Ich würde auf jeden Fall mal mit einem HNO-Arzt oder deinem Hörakustiker reden bevor du Ohrduschen oder Cerumenstop verwendest. Eventuell lässt sich ja durch bessere Belüftung im Ohrpass-Stück auch eine Besserung erreichen?
Liebe Grüße, Martin
Hy, danke für deinen Blog! War gerade auf der Suche nach jungen Menschen die ebenfalls ein HG tragen. Kurz zu mir: Bin 35 und habe eine 13 jährige Tochter. Ich teste seit Anfang März meine ersten Hörgeräte, da ich aufgrund eines gutartigen Tumor am Hör- und Gleichgewichtsnerv einen Hörverlust von 35 -40% habe. Konnte zum Glück in Innsbruck einen guten Akkustiker finden, der sich sehr bemüht hat. Corona sei Dank konnte ich mein aktuelles Gerät über 8 Wochen testen (Signia Pure Charge&Go), das Gerät von Resound war absolut nichts für mich (ständiges Dröhnen bzw metallische Geräusche). Habe jetzt das Gerät gekauft, bin mal gespannt ob die Versicherung wirklich so viel übernimmt.
Was machst du mit deinen HG beim Sport? Hab Schiss, dass ich das Gerät mit meinem Schweiß kaputt mache?!?
Lg aus Innsbruck
Dany
Hi Dany,
danke für deinen Kommentar. Ja, mit Resound war ich auch nicht zufrieden. Die scheinen zwar im Marketing super (und haben die beste Handyapp), aber mit der Technik sind sie noch nicht auf Stand der anderen Hersteller. Gerade im Störlärm wie Kaffees sind die Resound supoptimal.
Das wichtigste ist auf jeden Fall ein guter Akustiker und den hast du ja gefunden. Dann hoffe ich mal für dich, dass die Versicherung gut zuzahlt 🙂 Bist du privat versichert?
Zu deiner Frage: ja, ich trage die Geräte auch beim Sport. Wenn es aber sehr schweisstreibend wird, verstaue ich die Hörgeräte. Sie sind zwar wasserabweisend, aber ich will auch nicht riskieren dass sie kaputt gehen. Abgesehen davon ist der Klang eh nicht mehr ideal wenn die Mikrofone feucht werden.
Liebe Grüße aus Vorarlberg, Martin
Bin seit 2 Jahren bei 2 Firmen langwierig betreut worden höre aber leider ohne Geräte eigentlich besser…wie und wo finde ich signa?
Hallo Dany,
probier mal die Suche auf deren Webseite: https://www.signia.net/de-de/service/global-shop-finder/
Schöne Grüße, Martin
Hi Martin,
Ich habe Deinen Blog und die Kommentare gelesen und bedanke mich für die ausführliche Informationen.
Einseitig taub mit fortgeschrittenem Alter muss ich mich jetzt mit dem Thema einer Hörversorgung auseinandersetzen. Für mich ist erkennbar, dass abgesehen vom massiven Mangel des fehlenden „Empfangs“ von einer Seite – oft bemerke ich die Ansprach nicht – ich mehr Probleme in der Verständlichkeit der gesprochenen Kommunikation habe.
Meine Überlegung ist eine Hörbrille. Ich habe dazu einen österreichischen Anbieter (pan-Geräte) gefunden, den ich sicher über einen Hörakustiker erschließen muss.
Kann mir ein Hinweis oder ein Beitrag von einem ähnlich Betroffenen gegeben werden?
Ich sehe folgende Probleme:
a) In einem ersten Test hatte ich ein Cross-Versorgung mit zwei äußerlich identischen Geräten über Funk, die mir aus unerfindlichen Gründen Probleme gemacht hat. Die Geräte hatten alle modernen Funktionen und ich konnte Einstellungen über eine APP vornehmen. Interessant war, dass der Tinnitusmarker auch Probleme bereitet hat.
b) ein Test von verschiedenen Geräten oder Funktionen schließt sich nach meinem Verständnis aus, weil offenbar für die Hörbrille keine große Auswahl besteht.
Gruss Georg
Hallo Georg,
danke für deinen Kommentar, freut mich wenn dir die Infos hier etwas weiter geholfen haben. Zur Versorgung für einseitig taube Ohren kann ich dir leider nicht weiterhelfen, das ist soweit ich das mitbekommen habe auch sehr speziell.
Die Hörbrillen sehen interessant aus. Mein Bedenken wäre nur, ob dort auch ein für dich passendes Hörgerät verbaut ist. Es gibt ja doch einige Hersteller und je nach Art der Schwerhörigkeiten und auch Abhängig vom persönlichen Klangempfinden sind diese besser oder schlechter. Da sehe ich es eher kritisch wenn man mit der Hörbrille möglicherweise auf nur einen Hersteller bzw. ein bestimmtes Modell Hörgerät eingeschränkt ist. Ich würde das auf jeden Fall gut testen und auch mindestens ein normales Hörgerät im direkten Vergleich anschauen. Soviel zu deinem Problem b). Mit Sonnenbrille und Hörgerät habe ich jedenfalls kein Problem.
Zu deinen Problem mit dem Tinnitusmarker kann ich leider nicht allzu viel sagen. Gerade in der Eingewöhnungsphase kann es natürlich sein, dass manche Einstellungen komisch klingen und noch feingetunt werden müssen. Das braucht mitunter doch viel Geduld und viel Fingerspitzengefühl von Seiten des Akustikers. Was mir geholfen hat, war verschiedene Programme anzulegen mit verschiedenen Ausprägungen solcher Zusatzfeatures. Als Beispiel die Störgeräuschunterdrückung. Da hatte ich ein Programm wo sie komplett abgeschalten war, eines bei dem sie auf 100% war. Damit konnte ich dann gut vergleichen wie es sich mit und ohne Störgeräuschunterdrückung anhört. Je nach Situation klingt dann Sprache nämlich etwas anders. So hab ich je nach Programm eine unterschiedliche Stärke des Störgeräuschfilters.
Aber ich bin leider auch kein Hörgeräte-Akustiker – ich schätze der Tinnitusmarker wird immer aktiv sein müssen damit das Gehirn den Tinnitus ausblendet, oder? Eventuell lässt du ihn am Anfang mal testweise in einem Programm abschalten um den Klang des Hörgeräts besser abschätzen zu können? Aber das ist jetzt eher gefährliches Halbwissen meinerseits…
Auf jeden Fall alles Gute auf deinem Weg zur Hörgeräteversorgung, verlier bloß nicht die Geduld. Dranbleiben lohnt sich, auch wenn es am Anfang manchmal frustrierend sein kann wenn die Technik nicht so funktioniert wie sie soll.
Liebe Grüße, Martin
Hallo Georg, ich kann mir nicht momentan ganz vorstellen, dass eine Hörbrille, etwas kann, was ein Gerät mit Funkverbindung nicht kann. Ich bin mit 19 einseitig ertaubt durch einen Tumor und hatte damals wegen des Kabelsalats (und damals tendenziell unattraktiven Brillengestellen) keine Lust auf eine Hörbrille. Eine Patientin bekam 10 Jahr später eine und war auch mäßig begeistert. Da es inzwischen Funk gibt, habe ich die Crossversorgung versucht. Die Ansprache von der tauben Seite ist nun kein Problem mehr, wenn ich mit jemandem in eher ruhiger Umgebung spazieren gehen oder irgendwo sitze, welches Ohr neben der Person ist, ich muss mir nicht mehr den Kopf verrenken. Bei Umgebungsgeräuschen die Geräuschquellen oder -arten auseinander halten macht das Gehirn und mit nur einer Hörregion wie bei mir, geht das schwieriger, auch Sprachverstehen (Tempo!) ist auch Sache des Gehirns, nicht nur des Hörgeräts. Aber wie Dani sagte: guter Akustiker, Zeit/ Geduld ! Noch können wir mit Technik 2 gesunde Ohren(und Gehirne) nicht komplett ersetzen.
Danke für deinen Beitrag zur Salon- und Trendfähigkeit von Hörgeräten. Hätte ich deinen Blog vor 10 Jahren lesen können, wäre ich nicht so lange zögerlich gewesen. Ich bin knapp 50, sportlich top fit. Ein Hörtest vor 10 Jahren schon brachte meine schlechten Hör-Werte zutage. Ich trug dann erst vor 2 Jahren zum Testen ein Siemens HdO und war zwar total geflashed von der akustischen Verzehnfachung der „auditiven Pixels“ (ich hörte wieder Grillen, Vögel, das ferne Klimpern einer Gabel in der Küche des Restaurants, in welchem ich Gast war, das leise Kirchern eines Kindes am anderen Ende des Saals – Wahnsinn!), doch der kommunikative Nutzen schien mir noch zu gering. Man findet als Betroffener immer Ausreden! Kürzlich war ich dann aber beim Verfassen eines Protokolles hörtechnisch dermaßen überfordert, dass es mir reichte. Heute bestellte ich beim Akustiker nach einem top durchgeführten Hörtest zwei Phonak Virto M Titanium. Ein Blindkauf. Hat jemand Erfahrung mit den Virtos von Phonak (idO)? Ich denke, es ist schlussendlich eine Frage der Feinjustierung. Das Gerät selbst sollte ja gut sein. Wichtig war mir als Materialfreak der Werkstoff Titan. Dass dieses Modell nicht bluetoothfähig ist, passt für mich. Herzliche Grüße, M. aus der Schweiz.
Hallo ihr
Hier schreibt mal jemand, der kein Hörgerät trägt.
Es geht um meinen Mann. Er hört schon schlecht.
Um das ganze mal schnell zu umschreiben. Er hat sich nur ein Angebot geholt vom Akkustiker.
Er hat welche von signia Insio 3 nx. Er ist restlos begeistert. Kennt allerdings nur die. Wie ich hier gelesen habe, sollte man sich doch mehrere Angebote einholen. Und der Akkustiker hat ihm nur das eine Angebot gemacht. Sollen auch stolze 2500 Euro kosten. Die Preise finde ich ja echt heftig. Der Preis hat bei uns ne mittelschwere Krise ausgelöst. Wäre es besser, sich doch noch andere Angebote einzuholen?
Ich denke, dass es schon gute hg sind. Aber evtl gibt es ja auch, etwas günstigere, die genau so gut sind. Aber es ist auch komisch. Mein Mann hatte dann noch mal angerufen beim Akkustiker, wegen dem Preis, weil ja was anderes ausgemacht war. Erst ging die Dame 300 Euro runter, dann 1000 Euro. Am Ende sollen wir jetzt 1500 bezahlen. Ist schon komisch, was da für eine Preisspanne ist.
Wie ist eure Meinung. Am Ende muss mein Mann die ha tragen. Er meint er kommt gut klar.
Hat aber auch noch nicht gefragt, was für zusätzliche Kosten dazu kommen, wegen Wartung, ect.
Danke im voraus. LG Sandra
Hallo Sandra,
wenn euch der Preis zu hoch ist könnt ihr ja mal bei einem anderen Akustiker nachfragen wieviel das gleiche Gerät dort kostet. Dass man von 2500,- auf 1500,- runtergeht macht mich jetzt etwas stutzig, das ist doch sehr viel Rabatt. Normalerweise ist es so (zumindest in Österreich), dass es auch Geräte gibt bei denen die Krankenkasse die kompletten Kosten übernimmt. Die würde ich erstmal testen und dann in weiterer Folge Geräte mit Zuzahlung. Dann hört man auch den Unterschied und merkt ob man die Zusatzfunktionen wirklich braucht.
Zum Gerät selber kann ich leider nichts sagen, aber wenn dein Mann damit klarkommt ist es ja grundsätzlich schonmal gut.
Liebe Grüße, Martin
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Besonders gut finde ich den Tipp: „Lass dir nicht zu lange Zeit mit dem Hörgerät“. Sie haben wohl Recht, je länger man mit der Hörgeräte-Versorgung wartet, desto schwerer wird es, da man unbemerkt das richtige Hören „verlernt“. Ich denke auch, je früher eine Hörminderung mit einem Hörgerät versorgt wird, desto leichter tut man sich im Anschluss. Nun habe auch ich festgestellt, dass sich mein Hören verschlechtert. Wie Sie vorschlagen, möchte ich mich nun rechtzeitig um das Problem kümmern und suche nun einen Anbieter in Neuenkirchen, bei dem ich Hörgeräte kaufen kann.
Hallo Martin,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag.
Gerne hätte ich noch Teil 2 und Teil 3 gelesen, konnte sie aber nirgends finden, vielleicht kannst du mir sagen wo ich die finde?
Ich selbst bekomme heute mit meinen 28 Jahren mein erstes Hörgerät – lange wurde mir gesagt dass man „nichts machen kann, irreparabler Schaden“ und so verstrichen die Jahre mit einer „an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit“ auf dem rechten Ohr.
Falls du noch Tipps hast, wo ich mich mit anderen gut Austauschen kann, wäre das super – kenne leider niemanden persönlich der mir von Erfahrungen berichten kann.
Danke, liebe Grüße Magdalena
Dankeschön Martin!
Ich stehe derzeit mit 27 noch auf meinem Weg zum Hörgerät…leider.
Hätte mir im Nachhinein wohl einige deiner geschilderten Situationen erspart. Es nagt ja schon am Selbstbewusstsein. Daher war dieser Bericht für mich ein wahnsinniger Aufbau, der bis zum Test demnächst beim HNO hoffentlich anhält.
Gerne hätte ich wie Magdalena auch Bericht 2 u. 3 gelesen. Habe aber nirgends eine Verlinkung gefunden?!
Viele Grüße
Jessica
Hi Martin, ich teste gerade auch Hörgeräte; Resound hat mich nicht so überzeugt, Jetzt bin ich bei Phonak Paradise. Die Geräte sind natürlich eine Verbesserung in gewissen Situationen, aber in anderen hätte ich mir mehr erwartet; z.B. sind Gruppengespräche ein Problem, wenn viele Personen auf einmal sprechen; weiters wird in gewissen Situationen der Umgebungslärm so unterdrückt z.B. (Straßenlärm), dass ich auch Gespräche schlechter verstehe. Wie ist bei dir das Verstehen auf Distanz? Oft kommt noch hinzu, dass ich gewisse Wörter nicht verstehe (hören schon). Viele Situation kann ich aufgrund der Covid-Situation leider nicht testen. Da ich die Geräte schon lange teste, soll ich mich jetzt entscheiden. Liebe Grüße Elisa
Hallo Elisa,
ja, generell gibt es Situationen in denen es auch für mich mit Hörgerät schwierig ist. Hören auf Distanz kommt immer darauf an in welcher Situation – in lauter Umgebung nutze ich die gezielte Fokussierung über ein Programm oder über die App. Aber Wunder kann man da nicht erwarten. In ruhiger Umgebung funktioniert es ohne Probleme.
Gerade Gruppengespräche in lauter Umgebung, das ist nicht so einfach. Dort nutze ich dann oft die Richtungseinstellung meines Hörgeräts um gezielt in die Richtung des Gesprächs zu fokussieren. Für mich waren die Signia Geräte bezüglich Hörverstehen im Störgeräusch deutlich besser als Phonak, aber das kann auch persönliche Präferenz sein. Resound fand ich eigentlich die schlechtesten Geräte. Aber ich denke dass muss jeder für sich ausprobieren. Es macht auf jeden Fall Sinn ausgiebig zu testen, im Zweifel lieber noch ein anderes Gerät.
Liebe Grüße, Martin
Hallo,
das ist wirklich ein sehr schön geschriebener Bericht. Das Vergleichen verschiedener Geräte und Einstellungen ist wirklich essentiell.
Viel Spaß weiterhin beim Klettern
Sebastian
Hallo Martin,
ich stehe ganz am Anfang: seit drei Tagen teste ich meine ersten HG. Bereits seit mehreren Wochen bin ich auf der Suche nach relevanten Informationen, bis jetzt mit wenig Arfolg. Jetzt bin ich auf dein Outcozo gestoßen, und was du schreibst, das ist genau die Art von Infos, die ich gesucht habe: also zuerst einmal VIELEN DANK für deine Mühe.
Als Neuling erfährt man vom HNO-Arzt (und dann auch bein Hörakustiker), dass man das, was einem vom Akustiker empfohlen wird, 2 Wochen testen wird können, und danach bezahlt man es, oder – wenn es nicht passt – man gibt es zurück. Viel mehr wird dazu nich gesagt.
Verstehe ich es richtig, dass man (in Österreich) – wenn man nicht zufrieden ist – nach den ersten 2 Wochen ein anderes HG nach gleichem Schema testen kann? Und nach den 2 Wochen vielleicht sogar ein drittes? Bei den HdO-Geräten sollte es doch problemlos gehen, die muss man nicht an die Ohrwaschelform anpassen?
Ich möchte es wissen, weil mein erster Eindruck nach den 3 Tagen mit meinen HG ist nämlich eine blanke Enttäuschung. Daher rechne ich jetzt schon damit, dass ich sie ablehnen werde. Leichter Wind erzeugt Geräusche, die etwa so laut sind, wie wenn ich meine Ohren nach dem Duschen mit einem Frottee-Handtuch reibe. So, wie ich die HG zum Testen und Gewöhnen bekommen habe, werden störende Gereäusche scheinbar mehr verstärkt als Sprache, sie sind mit den HG in Ohren wirklich laut. In solchen Situationen sind meine HG gar keine Hilfe mehr.
Die Überraschung war groß, als ich hier: https://www.hoershop.com/hoergeraete/suche gelesen habe, dass mein Modell (Phonak Virto M30) gar keine Dämpfung der Windgeräusche an Bord hat, und auch keinen Knallfilter.
Und dies bei diesem Preis: man hatte mir gesagt, dass ich – wenn ich die HG nehme – nach dem Abzug des Krankenkassenbeitrags von ca. 1425€ noch etwas mehr als 3000€ dazu zahlen werde. Ist es normal, oder will man mich über den Tisch ziehen?
IdO-Variante hat man mir empfohlen, weil ich ein Brillenträger bin (seit Jahrzehnten, ohne Brille geht nur duschen und schlafen). Wie ist deine Erfahrung? Vertragen sich die HdO-Geräte (RiC) mit einer Brille?
Und die letzte Frage: gibt es bereits den versprochenen 2. und 3. Teil deiner Serie? Ich habe sie nicht gefunden.
Danke im Voraus
und Grüße aus Wien
Ota
P.S.
Ich bin 75 und habe ein paar künstliche Gelenke. Mein Seil, Pickel, etc. habe ich bereits vor einer langen Zeit verschenkt, und fröne jetzt einem anderen Hobby. Das ist der Grund, warum beim Outcozo-Newsletter mein Häkchen fehlt.
Hallo Ota,
danke erstmal, freut mich sehr dass die Infos für dich relevant waren.
Ja, man kann in Österreich bei jedem Akustiker Hörgeräte unverbindlich und kostenfrei testen. Wenn es einem nicht passt, gibt man es zurück und wählt ein anderes. Leider gibt es manche Akustiker, welche einem das Gerät auch andrehen wollen wenn man nicht zufrieden ist (mehrere Leihgeräte sind ja auch mit Aufwand und Kosten verbunden). Wenn dies der Fall ist oder dir Druck gemacht wird, kann ich dir aus meiner persönlichen Erfahrung nur raten zu einem anderen Akustiker zu wechseln.
Wenn es dein erstes Hörgerät ist, macht es auf jeden Fall Sinn, ein „Hörtagebuch“ zu führen. Darin schreibst du auf, welche Situationen nicht so gut funktioniert haben. Zum Beispiel eben die Windgeräusche oder Störgeräusche wie Tellerklappern. Dann kann der Akustiker bei eurem nächsten Termin entsprechend nachstellen. Natürlich muss die Funktion der Windgeräuschdämpfung auch vorhanden sein um sie einzustellen. Wenn dies für dich wichtig ist, weil du viel draußen unterwegs bist sollte dein Hörgerät es natürlich können!
Zum Preis: ich kenne die Hörgeräte (Phonak Virto M30) leider nicht, aber es ist so, dass es Geräte gibt, bei denen die Krankenkasse den vollen Preis bezahlt. In der Regel sind dies Basisgeräte. Dann gibt es technisch höherwertigere Geräte mit mehr Funktionen, bei ist dann einen Eigenanteil zu zahlen (je nach Gerät). Wenn du mehr als 3000€ draufzahlst, ist das dann die höchste Geräteklasse. Also quasi der Ferrari 😉
Es macht auf jeden Fall Sinn, auch die Basisgeräte auszuprobieren und zu schauen wie man damit zurechtkommt. Dann kann man sich immer noch anschauen, welche zusätzlichen Features man haben will und ob einem diese den Aufpreis wert sind. Natürlich macht es auch dann Sinn die Geräte auszuprobieren und zu vergleichen. Ich persönlich würde jedenfalls nicht von Haus aus ein Gerät mit 3000,- Zuzahlung nehmen.
Ich selber trage HdO-Geräte, mit Sonnenbrille ist es zumindest kein Problem. Kann aber natürlich sein, dass der Brillenbügel in Kombination mit dem Hörgerät bei längerer Tragedauer anfängt zu drücken, aber das müsstest du nach 1-2 Tagen tragen merken. Es kommt natürlich immer auch auf die Art des Hörverlustes an, welches Gerät Sinn macht. Möglichweise kannst du auch ein HdO-Gerät mit dünnem Schlauch nehmen. Aber das ist aus der Ferne schwierig zu sagen, da wird dir ein Akustiker vor Ort mehr sagen können.
Teil 2 und 3 kommen auch jeden Fall bald. Teil 2 ist eigentlich schon fertig, habe es wegen dem Lockdown nicht veröffentlicht da es nicht so relevant war. Aber das müsste sich jetzt geändert haben.
Falls ich noch was vergessen habe oder du weitere Fragen hast, einfach melden!
Schöne Grüße, Martin
Hallo zusammen,
Meine Frau hat gerade ihre ersten Hörgeräte bekommen. Ihr Akustiker hat ihr gesagt, durch das Tragen der Geräte würde der Hörbereich des Kopfes sozusagen trainiert. Ich bin mit 72 Jahren laut meinem HNO- Arzt an der Grenze zum Hörhilfenbenötigen . Bedeutet die o.a. Aussage ich könne meinen Hörbereich mit dem jetzt frühzeitigem Einsatz von Hörhilfen derart trainieren, dass ich nicht in die Situation komme Hörhilfen wirklich zu brauchen?
Das wäre natürlich super und dann würde ich mir sofort welche geben lassen und die immer mal oder immer abends oder so tragen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf- Jürgen Mälzer
Hallo Wolf-Jürgen,
die Frage kann dir dein HNO-Arzt sicher besser beantworten. Dieser wird einen Hörtest machen und kann dir dann sagen ob du Hörgeräte brauchst oder nicht. Wenn du „an der Grenze zum Hörhilfebenötigen“ stehst, macht es vielleicht Sinn, einmal ein Hörgerät zu testen und zu schauen ob es dir hilft. Du musst dir halt überlegen ob es im Alltag Situationen gibt, in denen du Schwierigkeiten beim Verstehen hast.
Als reines „Training“ fürs Ohr macht das Hörgerät aus meiner Sicht wenig Sinn, aber ich bin kein Arzt 😉
Hallo!
Danke für deine Ausführungen!
Ich bin taub auf der linken Seite seit Geburt und habe nun (nach 40 Jahren) erstmals ein Hörgerät zum Testen bekommen, da die Hörakkustikerin als Erste meinte, dass ich gar nicht taub bin, sonderm schwerhörig und wir doch versuchen könnten, ob mein Ohr noch etwas dazulernt. Jetzt ist meine Frage, ob du vielleicht beschreiben könntest, wir die Anfänge mit Hörgerät waren? Also die Höreindrücke? Bei mir ist es links nämlich so, dass ich nicht sicher bin, ob ich tatsächlich was hôre, eher sind es Empfindungen, Vibrationen, ein bissi wie Zahnwurzelbehandlung manchmal (wenns etwas zu laut reinkommt). Irgendwie kann ich aber schon unterscheiden, ob ein a oder ein i gesagt wird, aber da bin ich ehrlich nicht sicher, ob mein rechtes Ohr durch den Kopf durch einfach mitlauscht.
Danke und liebe Grüße!
Caroline
Hallo Caroline,
ich bin auf der linken Seite tatsächlich auch sehr schwerhörig. Bei mir hat es auf jeden Fall einen Unterschied gemacht, als ich das erste Mal ein Hörgerät getragen habe – da konnte ich dann auch auf einmal mit dem linken Ohr telefonieren. Am Anfang hatte ich das Hörgerät auch nur auf der linken Seite, mittlerweile auf beiden Seiten. Da mein Gehör links etwas schlechter geworden ist, ist es eher eine zusätzliche Unterstützung zum besseren Ohr. Aber so richtig klar und gut verstehe ich auch mit Hörgerät auf der linken Seite alleine nicht mehr 🙁
Ich hoffe du hast dich mittlerweile an das Hörgerät gewöhnt und es hilft dir im Alltag.
Liebe Grüße, Martin
Ich höre nicht mehr ganz gut. Ich frage mich, ob ich zum HNO-Arzt gehen sollte. Aber da du sagst, dass das der erste Schritt ist, wäre das wahrscheinlich eine gute Entscheidung.
Danke für diesen tollen Artikel und deine Erfahrungen und Tipps. Mein Opa hat ein Hörgerät, das ständig neu eingestellt werden muss, dann klappt es wieder ganz gut. Manchmal hilft nur eine professionelle Ohrenreinigung bei einem HNO, aber auch das Testen des Geräts in der Umgebung ist nach jedem Einstellen und Wiedereinsetzen der Hörgeräte auf neue nötig!
Da ich mir bald ein Hörgerät besorgen muss, finde ich die Tipps sehr hilfreich und praxisnah. Es ist gut zu wissen, dass es wichtig ist, nicht zu lange mit der Entscheidung zu warten, um das Hören nicht weiter zu beeinträchtigen, und mehrere Akustiker zu besuchen, um den richtigen Ansprechpartner zu finden. Außerdem finde ich es sinnvoll, verschiedene Hörgeräte auszuprobieren, um die Unterschiede zwischen den Herstellern und die individuellen Bedürfnisse besser zu verstehen.
Ich habe auch ein Hörgerät. Gut zu lesen, dass man auch in jungen Jahren einen Hörverlust erleiden kann. Das habe ich nicht gewusst.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Hören. Gut zu wissen, dass viele es auch einfach nicht wahr haben wollen, dass sie ein Hörgerät brauchen. Ich denke, dass ich mal zum Ohrenarzt gehe, da ich auch ein Hörgerät benötigen könnte.
Mein Bruder hatte bereits in jungen Jahren begonnen, sein Gehör zu verlieren. Es war ihm nicht klar, dass er ein Hörgerät benötigt, weshalb er jahrelang gelitten hat. Wie du sagst, sollte man die Entscheidung so früh wie möglich treffen und sich gut informieren!
Ich brauche ein Hörgerät. Interessant, dass ich nicht die einzige bin, die sich damit aber schwertut, dies zu akzeptieren. Diesen Tipp werde ich mir merken.