Eine gute Tasse frisch gebrühter Kaffee ist für mich ein Morgenritual das zum Aufstehen dazugehört. Nichts lässt einen an einem kalten Morgen leichter aus dem warmen Schlafsack steigen als die Vorfreude auf einen frischen, duftenden Kaffee.
In diesem ersten Beitrag meiner Serie zur Outdoor-Kaffeezubereitung möchte ich dir die Kaffeemühle JavaMill von GSI Outdoor vorstellen und dir zeigen warum zum perfekten Kaffee immer eine Kaffeemühle gehört.
Wenn sich Kaffee-Liebhaber über etwas einig sind, dann über den Fakt, dass man nie ohne das nötige Equipment zur Kaffee-Zubereitung unterwegs sein sollte. An erster Stelle im Zubereitungsprozess steht dabei die Kaffeemühle, denn Indoor wie Outdoor geht der erste Schritt zum perfekten Kaffee immer über frisch gemahlene Bohnen. Wer einmal angefangen hat seine Bohnen selber zu mahlen wird nie wieder fertig gemahlene Kaffeebohnen kaufen wollen.
Mancher Ultraleicht-Fanatiker mag empört sein wenn ich hier darauf poche eine Kaffeemühle mit in die Berge zu nehmen. Dazu muss ich wohl noch etwas ausholen und kurz erläutern warum die Bohnen für die perfekte Tasse Kaffee frisch gemahlen gehören.
Kurzer Exkurs: warum schmeckt frisch gemahlener Kaffee am besten?
Bereits kurz nach der Röstung verliert Kaffee nach und nach sein Aroma. Selbst in einer luftdichten, dunklen Verpackung raucht er langsam aus. Idealerweise trinkst du deinen Kaffee 6-8 Wochen nach dem Röstvorgang, denn nach Ablauf dieser Zeit verliert er rapide an Geschmack. Ich empfehle deshalb geröstete Bohnen immer bei einem lokalen Kleinröster zu kaufen. Nur damit ist garantiert, dass der Kaffee frisch geröstet und in bester Qualität in die Tasse kommt. Denn lange Lagerung wie bei Supermarkt-Kaffee, der teils über ein Jahr vor sich hin gammelt, setzt dem Aroma sehr zu.
Die geschmackstechnisch größte Sünde ist fertig gemahlener Supermarktkaffee! Warum? Das Aroma gemahlener Bohnen ist leider sehr flüchtig, weil Sauerstoff dem Kaffee den guten Geschmack raubt. Gemahlener Kaffee bietet eine vielfach größere Angriffsfläche für die Luft als die ganze Bohne, der Geschmack verflüchtigt sich nach dem Mahlen also relativ schnell. Da du den Geschmack der Kaffeebohne nicht in die Luft verpuffen willst, sondern in deinen Kaffee destillieren, gehört perfekter Kaffee frisch gemahlen!
Hier kommt nun die Kaffeemühle ins Spiel. Bis jetzt hatte ich immer die Hario Skerton im Einsatz, diese ist durch den Glasbehälter sehr wertig. Allerdings ist sie mit 485g eher schwer und außerdem sehr voluminös.
Lange hatte ich mich nach einer klein verstaubaren Alternative umgeschaut und bin jetzt mit der JavaMill von GSI Outdoors fündig geworden. Ich habe diese Kaffeemühle jetzt seit zwei Monaten regelmäßig bei meinen Outdoor-Trips in Verwendung und möchte sie hier nun vorstellen.
Funktionsweise
Die GSI Outdoors JavaMill funktioniert wie praktisch jede andere Hand-Kaffeemühle auch. Oben werden Kaffeebohnen eingefüllt, die durch die Umdrehung eines Hebels gemahlen werden und dann als Kaffeemehl unten in einem Auffangbehälter landen. Der Mahlgrad kann durch drehen eines Drehstifts auf der Unterseite variiert werden.
Design und Größe
Eine Kaffeemühle ist beim Backpacken eigentlich ein Luxusgegenstand, umso wichtiger das sie kompakt im Rucksack verstaubar ist. Bei der GSI JavaMill lässt sich der Mahlhebel an der Oberseite abnehmen und platzsparend seitlich montieren. Dazu werden der Hebel sowie der orange Griff abgenommen und umgekehrt auf die Mühle aufgesteckt. Somit ist die Mühle sehr kompakt verpackbar.
Die GSI JavaMill ist 160mm hoch und hat einen Durchmesser von 51mm. Mit aufgestecktem Mühlarm verbreitert sich die Durchmesser auf immer noch sehr kompakte 65mm. Der Mühlhebel ist auch komplett abnehmbar und kann separat verstaut werden.
Das Design ist sehr durchdacht und die Mühle ist robust gebaut. Obwohl mir die JavaMill einmal aus dem Rucksack auf einen Stein gefallen ist, sieht sie noch aus wie neu und funktioniert weiterhin tadellos.
Das Mahlwerk der GSI JavaMill
Das Mahlwerk ist das Herzstück jeder Kaffeemühle. Der Mahlgrad der Bohnen muss auf die Zubereitungsart abgestimmt sein, sonst wird es nichts mit dem Geschmackserlebnis. Jede Zubereitungsart verlangt nach feiner oder gröber gemahlenen Bohnen.
Hier kommt das Kegelmahlwerk der GSI JavaMill zum Zug. Dieses besteht aus Keramik und ist sehr einfach verstellbar – auch wenn die Mühle mit Kaffeebohnen gefüllt ist. Um den Mahlgrad zu variieren wird einfach die Stellschraube auf der Unterseite in die gewünschte Richtung gedreht. Rotation im Uhrzeigersinn verringert den Abstand zwischen den Mahlkegeln und produziert einen feineren Mahlgrad, Rotation gegen den Uhrzeigersinn ergibt gröber gemahlenen Kaffee.
Eine Feder im Mahlwerk der GSI JavaMill sorgt für Spannung und dafür das die Mühle auch bei grobem Mahlgrad ein sehr konsistentes Ergebnis liefert. Andere Mühlen (z.B. die Hario Skerton) haben hier deutlich mehr Probleme, da der Kegel des Mahlwerk bei vergrößertem Abstand zu „eiern“ beginnt und oftmals keinen gleichmäßigen Mahlgrad mehr produzieren.
Ebenfalls sehr positiv: das Stellwerk rastet beim Drehen spürbar bei jeder Viertel-Umdrehung ein. Dies macht es einfach sich die Mahlgrad-Einstellung für verschiedene Kaffee-Zubereitungsarten zu merken. Beispielsweise rotiere ich den Hebel 7x für die Zubereitung von Kaffee für die French Press.
Der frisch gemahlene Kaffee landet dann im Auffangbehälter, von wo aus er dann direkt für den Kaffee der Wahl weiterverarbeitet werden kann. Die verschiedenen Zubereitungsarten für Outdoor-Kaffee stelle ich demnächst hier auf OUTCOZO vor.
Fazit
Ich kann die GSI JavaMill uneingeschränkt für jeden Outdoor-Kaffeeliebhaber empfehlen. Ich habe sie mittlerweile bei fast jedem Ausflug dabei um mir den Kaffee frisch auf dem Trail zu mahlen. Auch wenn mancher Ultraleicht-Fanatiker aufstöhnt: die 266g Mehrgewicht ist mir der Kaffee-Genuss mehr als Wert. Wir sind ja Genießer und keine Barbaren, oder?
Die GSI JavaMill ist bei Amazon bestellbar.
Noch ein Tipp: weitere Mühlen gibt es bei Coffeecircle.
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