Julbo Quickshift – die Skibrille für Tourengeher im Test

Skibrillen gibt es wie Sand am Meer. Mit verschiedensten Gläsern, Wechselscheiben, in allen Farben und Formen. Und mit der Julbo Quickshift gibt jetzt auch eine Spezialbrille mit Belüftung für Skitourengeher und Variantenfahrer. Eine Skibrille zum Skitouren? Macht das Sinn? Wir werden es gemeinsam in diesem Produkttest herausfinden.

Als Freerider kennt man das Problem gut: man will vom Lift aus einen kurzen Anstieg machen um eine Powderabfahrt zu erreichen. Schiebt man jetzt die Brille nach oben auf den Helm und wird geblendet? Oder verstaut man die Skibrille im Rucksack und zieht sich eine Sonnenbrille an? Meistens muss es schnell gehen und bei Schneefall oder starkem Sonnenschein will man seine Augen dann doch schützen. Also lässt man die Goggle in der Regel oben und stapft hoch. Leider wird einem dann schnell sehr heiß und die Brille beschlägt.

Hier will Julbo mit der Quickshift Brille eine Lösung anbieten. Durch das “Switch Air System” soll eine gute Belüftung auch bei schweisstreibenden Anstiegen möglich sein. Und das sogar ohne die Schneebrille abnehmen zu müssen. Möglich machen das zwei modular entfernbare Teile am Rahmen der Brille.

Ob das System in der Praxis Sinn macht, erfährst du in diesem Test.

Design und technische Features

Sehen wir uns zuerst einmal die Konstruktion der Julbo Quickshift an: die Brille ist so gut wie rahmenlos, hat also kein breites Gestell um das Glas herum. Dadurch hat sie ein sehr großes Blickfeld. An der Oberkante ist dennoch ein kleiner Steg. Dieser schützt das Brillenglas zumindest ein bisschen vor Kratzern, zum Beispiel vor der Skikante beim Einsteigen in die Gondel.

Julbo Quickshift Brille und Julbo The Peak LT Helm

Das Brillenband der Julbo Quickshift ist relativ breit und besitzt drei Silikonstreifen für bombenfesten Halt. Auf der Rückseite befinden sich zwei Schnallen, dadurch wird erstens die Brillenhalterung auf deines Helmes freigehalten und zweitens lässt sich die Brille unkompliziert symmetrisch anpassen. Das funktioniert auch mit Handschuhen. Das Kopfband ist direkt in den Rahmen integriert, dies wirkt schön minimalistisch.

Julbo Quickshift Brille mit gepolsteter Tasche
Die Julbo Quickshift wird mit einer gepolsterten Tasche geliefert

Zum Lieferumfang der Skibrille gehört auch eine Tasche, welche extrem gut gepolstert ist. Das Polster schützt die Brille vor Beschädigung im Transport. Im Vergleich zu den dünnen Säckchen, welche von anderen Herstellern als Schutz beigelegt werden sammelt Julbo hier schon Pluspunkte bei mir.

Belüftung und Schutz vor Beschlagen

Niemand will beim Skifahren und Snowboarden eine beschlagene Brille. Deshalb ist die Scheibe innen mit einer aufgerauten Antibeschlag-Beschichtung versehen (wie die meisten Skibrillen). Zusammen mit der guten Belüftung im Rahmen sorgt dies dafür, dass die Brille beim Fahren nicht anläuft. Dies funktioniert sehr gut.

Julbo Quickshift Brille

Wenn wir bei der Belüftung sind, schauen wir uns erstmal das Feature an, welches die Brille einzigartig macht: das Quickshift System.

Selbsttönende “Reactiv” Scheibe

Die selbsttönenden Scheiben der Julbo Quickshift haben Sonnenschutz-Faktor 1-3 (bzw. 17 bis 75% Lichtdurchlässigkeit), d.h. sie werden dunkler, je stärker das Licht ist. Diese Anpassung funktioniert sehr gut. Wenn es eher dunkel ist, ist die Linse fast durchsichtig und eignet sich somit sogar für nächtliche Abfahrten mit Stirnlampe.

Ob bei Nebel, bei Schneefall oder auch bei Sonnenschein: das Glas passt sich wechselnden Lichtverhältnissen schnell und gut an. Auch der Wechsel von sehr hell auf dunkel (wie z.B. bei einer Waldabfahrt bei tieferem Sonnenstand) geht ausreichend schnell vonstatten.

Julbo Quickshift Brille und Julbo The Peak LT Helm im Powder bei schlechter Sicht
Das blaue Glas sorgt auch bei Nebel für Durchblick

Während ich früher noch zwei Brillen in Verwendung hatte (eine mit hellem, orangem Glas für Schlechtwetter sowie eine zweite dunklere Brille für Sonnenschein), deckt die Julbo Quickshift jetzt alle Lichtverhältnisse ab. Das blaue Glas bietet auch im Nebel und bei diffusem Licht einen guten Kontrast. Für mich als Allwetter-Fahrer ideal. Die Julbo Quickshift ist aus meiner Sicht wirklich eine Brille für Leute, die bei jedem Wetter am Berg sind.

Julbo Quickshift Brille und Julbo The Peak LT Helm beim Skifahren in diffusem Licht
Auch bei diffusem Licht sowie Wechsel von Schatten und Sonne funktioniert das blaue Glas der Brille richtig gut.

Julbo Quickshift Switch Air System

Das Switch Air System von Julbo ist innovativ und neu – etwas ähnliches habe ich noch von keinem anderen Hersteller gesehen. Es besteht aus zwei entfernbaren Teilen am unteren Rand der Schneebrille. Nach dem Entfernen kann die Luft großflächig von unten in die Brille einströmen. Dies ist durchaus praktisch, wenn man die Goggle auch im Aufstieg anlassen will. Ideal für kurze Hikes oder Skitouren. Man spart es sich also, eine Sonnenbrille mitzunehmen. Gerade für kurze Aufstiege sehr praktisch, da man keine Zeit verliert mit dem Einpacken der Schneebrille und dem Aufsetzen der Sonnenbrille. In Verbindung mit einem gut belüfteten Helm kann man somit schnell aufsteigen und direkt abfahren. An Tiefschneetagen, wo jede Powder-Line hart umkämpft ist, extrem von Vorteil.

Das System ist sehr clever gestaltet, die zwei magnetischen Teile am Brillenrahmen lassen sich unkompliziert entfernen und schnell wieder einsetzen. Die Magnete halten sehr gut, man kann die Einzelteile des Switch Air Systems aber mit etwas Zug einfach nach unten rausziehen. Damit öffnet man die Belüftung der Brille. Man hat nun halt die zwei Einsätze in der Hand, die jetzt besser gut verstaut werden. Meine größte Angst ist es, diese zwei Teile zu verlieren. Ersatzteile liegen nämlich leider keine mit dabei. Aber in der Regel hat man sie ja auch im Rahmen.

Wenn man wieder in den Abfahrtsmodus wechseln will, drückt man die Einzelteile einfach nach oben und schon schnappen sie durch die Magnetkontakte schön “snappy” in den Rahmen. Dort halten sie auch wirklich gut fest.

Was auch sehr praktisch ist, wenn man an warmen Frühlingstagen die Belüftung herausnimmt. Dann hat man eine extrem gut belüftete Skibrille und schwitzt sich nicht zu Tode wie mit anderen Goggles an warmen Skitagen. Die Lufteinlässe sind dabei so platziert, dass die Brille angenehm belüftet ist, beim Fahren aber die Luft nicht direkt in die Augen strömt. Somit bekommt man auch keine tränenden Augen beim Fahren.

Julbo Quickshift Brille und Julbo Peak LT Helm beim Snowboarden im Nebel.

Fazit Julbo Quickshift

Für kurze Aufstiege von der Piste weg ist die Julbo Quickshift durch das Switch Air System sehr gut geeignet. Längere Skitouren bei Sonnenschein werde ich persönlich eher nicht damit machen. Trotz der guten Belüftung von unten her liegt halt der Schaumstoff oben an der Brille auf dem Gesicht auf. Das wird dann halt einfach warm. Ich schwitze am Kopf sehr schnell, das sorgt dann dafür, dass sich der Schaumstoff wie ein Schwamm vollsaugt.

Für Aufstiege bei Schneefall, in extremer Kälte oder in eisigen Sturmwinden funktioniert das Switch Air System aber ziemlich gut, das ist für mich dann auch dessen Hauptanwendungszweck. Denn dadurch hat man den Schutz einer guten Skibrille, in Kombination mit einer exzellenten Belüftung für den Aufstieg. Aber auch an warmen Skitagen im Frühling sorgt das Switch Air System für eine angenehme Belüftung der Skibrille beim Fahren auf der Piste.

Der normale Pistenfahrer wird mit der Julbo Quickshift aber ebenfalls glücklich, auch wenn er die Belüftung vielleicht maximal an warmen Frühlingstagen nutzt. Denn die Julbo Quickshift ist eine Skibrille, die dank dem selbsttönenden Glas für alle Lichtverhältnisse bestens geeignet ist. Sie ist aus meiner Sicht ideal für Skifahrer und Snowboarder, die wirklich bei jedem Wetter am Berg sind und dafür nur eine einzige Brille wollen. Denn gerade bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel oder dichtem Schneefall spielt das High Contrast Glas in Kombination mit der Selbsttönung seine Trümpfe aus.

Erhältlich bei folgenden Anbietern, Preisvergleich lohnt sich:

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und Trekkinn

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