Was tut sich neues auf dem Snowboard-Markt? Neben neuen Splitboards liefern sich die Hersteller vor allem ein Rennen um die ausgefallensten Powder-Shapes. Wir stellen euch hier mal die interessantesten Snowboards, Bindungen und Powder-Shapes der ISPO 2017 vor.
Wie jedes Jahr trifft sich die Outdoor-Industrie auf der ISPO in München um die Neuheiten für die nächsten Saison vorzustellen. Im Snowboard-Bereich sind die Messestände die letzten Jahre kleiner und weniger pompös geworden. Während es vor 15 Jahren noch Messestände eingebautem Striplokal (ich glaube bei Nitro war das?) stehen mittlerweile die Produkte im Vordergrund. Ich habe mich mal im Snowboard-Bereich umgeschaut.
Jones Snowboards
Eine der ersten Brands, welche Splitboarden wirklich ernst genommen haben. Bei Jones wurde die Palette der Boards erweitert, die bereits bekannten Shapes wurde nur minimal angepasst.
Nach dem der Storm Chaser so gut angekommen ist, werden gleich zwei neue Surf-Style-Snowboards auf den Markt gebracht.
Das Jones Mind Expander kommt in 150, 154 und 158. Es wurde als verspieltes All-Mountain-Snowboard entwickelt und soll ideal fürs Carven, kleine Jumps und surfy turns sein.
Das Jones Lone Wolf ist eine Powder-Gun für weite Turns und schnelle Abfahrten. Es kommt in Längen von 162, 168 und 174.
Bei den Damenmodellen ist das Jones Dream Catcher neu im Programm, bei den Kindern gibt es das Discovery und das Prodigy sowie das Discovery in neuen, kleineren Größen.
Die Splitboards erklärt euch Jeremy Jones persönlich hier im Video.
Nitro Powderboards
Mit der Quiver-Serie greift Nitro Snowboards den Trend zum Zweitboard für die richtig geilen Powdertage auf. Muss nur noch Frau Holle mitspielen…
K2 Snowboards
Das Surf-Style-Board K2 Cool Bean kennt man bereits. Analog dazu gibt es auch das Split Bean Splitboard, es soll richtiges Surf-Feeling auch als Splitboard vermitteln. Die K2 Step-In-Bindung Kwicker ist ab nächster Saison Geschichte.
Ebenfalls interessant ist der steigeisenfeste Snowboardschuh K2 Aspect Boot.
Union
Union bietet mit der Expedition Bindung jetzt eine neue Splitboardbindung an, die vom Feeling an eine klassische Snowboard-Bindung erinnern soll. Die neue Bindung kommt in zwei Modellen, einmal als reguläre Union Expedition, einmal als leichtere Carbon-Variante, die Union Expedition FC. Die Bindungen sind ab Saison 2017/18 um 359€ (Union Expedition) bzw. 520€ (für die Carbon-Variante) erhältlich.
Die Bindung basiert auf dem Splitsticks-Patent, d.h. es gibt hier noch einen Stift um die Bindung zu montieren. Der Highback lässt sich wie von anderen Herstellern gewohnt mit einer Umdrehung vom Walk- auf Ride-Modus umswitchen.
Die Steighilfe hat nur eine Stufe, nicht zwei wie bei der Konkurrenz. Allerdings ist die Bindung auch weniger auf alpinistische Unternehmungen ausgerichtet sondern mehr auf Snowboarder, die beim Fahren das Feeling einer regulären Bindung wollen. Somit ist das dann wohl verkraftbar.
Die Harscheisen (Preis: 90€) lassen sich fix auf die Bindung montieren, sodass diese dann theoretisch auch als Notsteigeisen für Harschfelder dienen kann.
In Zusammenarbeit mit Kohla gibt es außerdem ein zuschneidbares Union Splitboard-Fell.
Capita Splitboard
Capita releast nächste Saison mit dem Capita Neo Slasher ein eigenes Splitboard. Das Neo Slasher basiert auf dem bekannten Capita Charly Slasher. Das Splitboard ist extrem leicht gebaut und wie ich am Capita-Stand gehört habe planen sie ein noch leichteres Board das dem Amplid Milligram eventuell den Rang als leichtestes Splitboard den Rang ablaufen könnte oder zumindest ähnlich leicht ist. Ich bin gespannt! Das Neo Slasher ist ab nächster Saison für 750€ im Fachhandel erhältlich.
Rome Snowboards
Auch Rome zeigte auf der ISPO 2017 Splitboards und Powdershapes.
Spark R&D
Bei den Spark R&D Bindungen gab es nur etwas Modellpflege und keine großen Innovationen. Neu sind die Pillow Line Straps, diese sind leichter als die bisherigen Straps und außerdem wasserdicht sowie extrem robust. Die neuen Straps sind nun standardmäßig auf allen neuen Spark-Bindungen montiert. Wer die Straps bei älternen Modellen nachrüsten will muss mit 70$ relativ tief in die Tasche greifen (für einen Plastikstrap).
Die Spark Blaze bleibt als günstige Einsteigerbindung im Programm und ist eine der letzten Bindungen mit klassischem Pin-System.
Die Spark R&D ARC Bindung bekommt wie die Surge neue Straps spendiert. Es gibt von beiden Bindungen auch Farbvarianten für Frauen.
Standard sind ab der kommenden Saison auch die Whammy Bars. Ein sinnvoller Schritt, da das bisherige System einfach nur extrem nervend war weil man die Drahtbügel unter der Bindung nur sehr schwer erwischt hat. Die Whammy Bars haben einen zusätzlichen Hebel auf der Seite montiert, der mit dem Stock leichter erreichbar ist. Ich hab die Whammy Bars bei meiner Spark-Bindung vom letzten Jahr auf jeden Fall nachgerüstet. Es ist zwar etwas besser als mit den bisherigen Steighilfe, aber leider noch nicht perfekt…
Neu ist bei Spark R&D auch eine Boardverbindung namens „Crossbar Clip“, auf der Messe sah das Ganze noch sehr nach Selfmade-Prototyp aus. Interessant an der Konstruktion ist der Grundhebel, der eine relativ große Boardfläche abdeckt und somit sehr stabil sein dürfte. Ob es in der Praxis mit Vereisung etc. aufgrund der vielen Teile funktioniert? Wird man sich anschauen müssen.
Für die Hardbooter gibt es das neue Dynafit Speed Turn 2.0. Damit kann man dann Dynafit-Hardboots mit dem Splitboard nutzen, in Kombination mit der Dyno DH Bindung.
Einen Überblick über die Neuerungen bei Spark gibt es auch im folgenden Video.
Salomon
Salomon setzt auf beim Splitboard Split Stick, wie der Name schon andeutet, auf den Shape des Sick Sticks. Der Shape wurde dieses Jahr im Tail leicht überarbeitet. Weiterhin erhältlich ist das dreiteilige Splitboard Salomon Premiere. Bei diesem Board kann der Mittelteil im Rucksack verstaut werden, man läuft somit mit zwei schmaleren Skis bergauf.
Wintersticks
Von Winterstick gab es auch ein paar Powder-Boards sowie ein Splitboard auf der ISPO zu sehen. Leider gab es keine näheren Infos dazu da der Stand nicht besetzt war. Das Swallowtail sieht auf jeden Fall Richtig geil aus.
North Wave Boots
Ab der Saison 17/18 gibt es den Drake Domain CR Boot. Dieser ist als erster Splitboard-Boot für vollautomatische Steigeisen geeignet. Dadurch fällt die Sohle natürlich etwas länger aus als bei anderen Boots. Die Gummierung an der Außenseite erinnert an einen Bergstiefel und soll den Boot robust gegen Abrieb am Fels machen. Der Innenschuh ist thermoverformbar und soll dank neuer Schnürung einen richtig guten Fersenhalt bieten. Der North Wave Drake Domain ist viel leichter als er aussieht (genaues Gewicht konnte man mir am Stand leider nicht sagen) und mit 369€ ist der Preis auf jeden Fall heiß.
Mehr zum Northwave Domain CR erzählt euch Uwe Schlager hier im Video.
Rossignol
Das Pro-Modell Rossignol XV Magtek von Xavier de le Rue bleibt diese Saison unverändert, ebenso die Splitboard-Variante XV Split. Neu sind dafür ein Damen-Modell, das Rossignol Diva, sowie das Sushi Splitboard.
Das Sushi hat einen leichten PU-Kern und mit sogenannten Lightgrips. Der Kern hat innen versetzt Hohlräume, die man sieht wenn man das Board gegen das Licht hält. An diesen Stellen kann das Snowboard beim Kantenwechsel zusätzlich flexen. Dies soll das Umkanten trotz der enormen Boardbreite sehr leicht machen. Unter der Bindung ist der Lightgrip-Streifen unterbrochen für besseren Kantenhalt auf hartem Untergrund.
Xavier de le Rue erklärt im Video unten die Features des neuen Rossignol Sushi.
Weiters hat Rossignol eine Splitboard-Bindung im Programm. Diese wurde zusammen mit Plum entwickelt, allerdings wurde nur die Base übernommen. Der Rest der Bindung orientiert sich an der Rossignol XV Bindung von Xavier de le Rue.
Pow-Surfer
Auch eine schöne Entwicklung: Powder-Surfboards ohne Bindung. Passend dazu gibt es von Deeluxe eine speziellen Powder-Surf-Boot. Ich krieg grad Bock mir die Schuhe zu holen und mein Snow-Skateboard aus dem Keller zu holen!
Deeluxe
Deeluxe setzt beim XV Splitboard-Schuh auf bewährtes und passt nur die Farbe an und verstärkt die Außensohle. Die schwere Ledervariante des Splitboard-Boots wurde aus dem Programm genommen, dafür gibt es jetzt den Deeluxe XVE (XV für Xavier de le Rue, E für Expedition).
Der XVE kommt mit Boa-Schnürsystem für den Unter- und Oberfuß. Durch diese Trennung lässt sich der Boot für den Aufstieg nur im Unterteil fixieren und oben für volle Bewegungsfreiheit aufmachen. Beim Deeluxe XVE lässt sich außerdem der Flex nach hinten mittels Straps anpassen. Der Deeluxe XV bleibt bis auf die Farbe und den umlaufenden Gummischutz über der Sohle unverändert. Beide Schuhe verfügen auf der Rückseite über eine Steigeisenhalterung.
Karakoram
Die neue Karakoram Prime-X Carbon soll mit 595g die leichteste Splitboardbindung auf dem Markt sein.
Kyle Hansen erklärt im folgenden Video etwas mehr zur Prime-X-Splitboardbindung.
Etwas günstiger gibt es die Karakoram Prime-X mit 650g. Neu ist auch der Flex-Lock. Damit kann man den Snowboard-Schuh für Querungen in schrägen Hängen am Highback andocken und mehr seitliche Stabilität erzielen. Ein weiteres Modell in der kaum mehr überschaubaren Modellpalette ist die Prime Straightline, die steifste Bindung von Karakoram.
Auch die Aufstiegshilfen wurden neu überarbeitet und wirkten extrem durchdacht. Sie sind, im Gegenzug zur Konkurrenz, auch mit dem Stockteller bedienbar. Eine breitere Auflagefläche soll in eisigen Querungen mehr Druck auf die Kante bringen.
Neben rein auf Splitboarden ausgelegten Bindungen gibt es von Karakoram auch reguläre Snowboardbindungen welche Splitboardtauglich gemacht werden können.
Plum Splitboards und Bindungen
Die Franzosen von Plum sind eine interessante Alternative zu Spark und Karakoram Splitboardbindungen, die bisher nur wenige auf dem Schirm haben. Hier sind Tüftler aus Chamonix am Werk. Es gibt zwei Modelle, welche beide in Frankreich im eigenen Werk produziert werden. Die Plum Feyan ist das leichte Top-Modell mit Carbon-Highback. Sie kostet 789€ incl. Harscheisen und allen Befestigungsteilen.
Die Plum Eterlou kommt mit Plastik-Highback und kostet 660€, ebenfalls inclusive Harscheisen. Beide Plum-Bindungen gibt es auch als Damen-Variante. Die Bindung kommt mit Flip-Highback, der, wie von anderen Herstellern bekannt, schnell zwischen Aufstiegs- und Abstiegsmodus wechseln kann. Außerdem lässt sich die Bindung im Aufstiegsmodus sperren um kurze Abfahrten mit fixierter Bindung machen zu können.
Zusätzlich gibt es noch ein Verleihmodell, bei dem die Größe mittels Verschiebeschiene angepasst werden kann.
Weiters gibt es zwei Splitboardmodelle von Plum. Das Plum Talps ist für Splitboard-Mountaineering ausgelegt, hat einen kleineren Sidecut sowie ein angerundetes Tail. Das runde Tail soll beim Spitzkehrengehen hilfreicher sein, das dadurch entstehende Swallowtail dann im Powder glänzen. Das Plum Talps wird für 848€ erhältlich sein.
Das Plum Prems ist das zweite Splitboard, es hat einen längeren Sidecut-Radius als das Talps und ist als Damenvariante in Pink erhältlich.
Arbor
Bei Arbor gab es auch ein paar nette Boards zu sehen. Das kurze, breite Fun-Powdersurfboard durfte natürlich auch hier nicht fehlen.
Außerdem waren auch einige schöne Splitboards mit Holzoberfläche ausgestellt. Mir persönlich gefallen solche Boards rein optisch extrem gut.
POGO Snowboards
Ebenfalls aus Echtholz sind die POGO Snowboards. Fast schon ein Kunstwerk!
ThirtyTwo
Die neuen Jeremy Jones Boots waren am Stand von Tailgate Munich ausgestellt. Es gibt jetzt auch ein Damenmodell, allerdings sind die Schuhe extrem schwer im Vergleich zu anderen Marken.
Korua Shapes
Neben den bereits bekannten Boards bringt Korua Shapes nächste Saison zwei reinrassige Powder-Boards auf den Markt. Das Obelix und das Tugboat.
Beide Boards haben keine Stahlkanten, sollen aber trotzdem auf der Piste halbwegs fahrbar sein um damit zu den Tiefschneeabfahrten zu gelangen.
Das Korua Tugboat ist ein kurzes Swallowtail-Board mit breiter Nose, das Korua Obelix hat einen nach außen gerundeten Kantenradius. Beide Boards haben auf der Base einen Channel um das Railfeeling von Surfboards nachzuahmen.
Auch neu ist die Korua Plus Serie. Diese Snowboards sind aus High-End-Materalien gefertigt und sind leichter (dank Leichtbaumaterial) und schneller (dank der schwarzen Sinterbase) als die normalen Korua-Boards. Die besseren Materalien machen die Boards dann ensprechend teurer. Hier gibt es erstmal drei Plus-Board-Varianten der beliebesten Korua-Snowboards: das Café Racer Split 56, das Pencil 64 und den Tranny Finder 57.
Freshlines
Freshlines bauen handgemachte Snowboards aus Portugal. Bei so schönen Powdershapes kommt man ins Träumen. Gerade das Oberlander und das PowHunter sehen nach richtigen Spaßmaschinen aus.
Nidecker Snowboards
Nidecker hat zwar kein Splitboard im Programm, dafür ein paar sehr interesssante Shapes, speziell die Carving-Shapes würde ich sehr gerne mal testen.
Richtig geil sieht auch die Nidecker Snow-Surf-Linie aus.
Und, hast du dein Board für die nächste Saison schon entdeckt? Meine Wunschliste ist jedenfalls sehr lang 😉
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